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Der demographische Wandel und ein erhöhtes Bewusstsein gegenüber Missbrauchssicherheit haben die Notwendigkeit neuartiger Dosierungsformen für Medikamente offengelegt, insbesondere mit der Motivation, älteren Menschen möglichst lange ein unabhängiges eigenständiges Leben zu ermöglichen. Die subkutane Implantation von polymerbasierten Arzneimitteldepots, die langsam abgebaut werden und so Patienten während eines definierten mehrwöchigen Zeitraums mit der individuellen Medikation versorgen, ist ein Ansatz, der im Projekt “Mikrowellenunterstützte Continuous-Flow Milligelsynthesen – MIMIFLOW” gemeinsam von der Universität Pau, der Universität Bordeaux, der Polymer Competence Center Leoben GmbH und der TU Graz untersucht wird.

Das Projektziel ist die Entwicklung neuartiger polymerbasierter Trägermatrizen auf Basis von quervernetzten Biopolyestern und Poly(2-oxazolin)en. Diese polymeren Netzwerke vereinen die vorteilhaften Eigenschaften beider Polymerklassen und werden derart fabriziert, dass sie die Einschränkungen der einzelnen Polymerklassen, wie etwa zu langsame Degradation, Hydrophobie oder Bulk-Erosion, nicht mehr aufweisen.


Synthetische Arbeiten werden in der neuen Generation von Mikrowellenreaktoren unter Continuous-Flow Bedingungen durchgeführt, sodass polymere Netzwerke mit definierter Form hergestellt werden können. Zum Abschluss des MIMIFLOW-Projekts wird eine repräsentative Bibliothek von Polymer-Netzwerken vorliegen, deren relevante Eigenschaften wie Benetzbarkeit, Quellgrad, mechanische Eigenschaften, Abbaubarkeit, Medikamenten-Freisetzungsraten und Verträglichkeit im Säugetierkörper mit deren Struktur korreliert sind. 

Kontakt:

Univ.-Doz. Dr. Frank Wiesbrock

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