Im Projekt RETINA vernetzen sich österreichische und slowenische Forschungsinstitutionen aus dem Bereich der Materialwissenschaften. Durch einen zentralen Netzwerkzugriff sollen insbesondere Unternehmen im Grenzgebiet profitieren.
Eine der großen Herausforderungen im Grenzgebiet Österreich – Slowenien ist die hohe Fragmentierung der Forschungs- und Innovationskapazitäten. Viele Unternehmen in diesen Randgebieten haben einen unzureichenden Zugang zu Forschungs- und Innovations-Infrastruktur. Dies ist vielfach der Grund dafür, weshalb für diese oftmals sehr innovativen Unternehmen auch der Wertschöpfungszuwachs begrenzt bleibt.
Insbesondere gilt dies für die Entwicklung neuer Materialien für industrielle Anwendungen. Obwohl der potenzielle Markt für Produkte auf Basis von funktionalen Materialien äußerst vielfältig ist (Energiespeicherung, Elektronik, Pharmazeutika, Luft- und Raumfahrt usw.), können die Unternehmen in diesen Randgebieten die verfügbare Forschungs-Infrastruktur für die Entwicklung neuer Produkte nicht effizient nutzen.
Zentraler Netzwerkzugriff
Das Projekt RETINA will diese Herausforderungen durch den Aufbau eines Netzwerks von etablierten Forschungsinstitutionen mit Kompetenzen im Bereich der Materialwissenschaft und durch die Etablierung eines zentralen Zugriffs auf ein Netzwerk von Forschungszentren und Unternehmen in Angriff nehmen.
Damit erhöhen sich die Chancen eine kritischen Masse von Forschungs- und Innovationseinrichtungen im in diesem Gebiet zu erreichen. Die Investitionsbereitschaft von Unternehmen soll erhöht und zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der benachteiligten Regionen beitragen.
Um dieses Ziel zu erreichen werden im Projekt Informationsveranstaltungen, Laborbesuche sowie Pilotaktionen in Zusammenarbeit mit der Industrie und Forschungszentren durchgeführt. Die Aktivitäten richten sich an wissenschaftliche Partner, Wissensvermittler, Industrien und Entscheidungsträger, dies soll die Wirkung maximieren.
Grenzüberschreitendes Innovationsnetzwerk
Bisher wurden derartige Maßnahmen nur auf regionaler Ebene durchgeführt. Durch die grenzübergreifende Initiative des Projektes RETINA wird der Aufbau eines engen Forschungs- und Innovationsnetzwerkes gezielt vorangetrieben. Dies macht das Projekt einzigartig im Vergleich zu anderen Kooperationsinitiativen, die meist auf lokaler Ebene stattfinden.
Sieben Partner
Das Projekt RETINA, welches am 1. Juni 2017 startete, wird im Rahmen des INTERREG V-A-Slovenia-Austria Programmes abgewickelt und verbindet ein einzigartiges grenzübergreifendes Konsortium. Unter der Leitung der Universität Nova Gorica sind neben der Polymer Competence Center Leoben GmbH (PCCL), das seine Expertisen im Bereich Kunststofftechnik und Polymerwissenschaften einbringt, auch der Primorska Technology Park (SLO), Kemijski Inštitut (SLO), die Technische Universität Graz, die Montanuniversität Leoben sowie das Mikrosensorik-Forschungszentrum CTR Carinthian Tech Research AG (alle aus Österreich) am Projekt beteiligt.